Gemeinsam mit dem Coach Dirk Schulte gibt Fabian Scholz Auskunft darüber, wie sich alte Strukturen innerhalb eines Unternehmens erneuern und die Kommunikationskultur nachhaltig verbessern lassen.
Fabian Scholz und Dirk Schulte über moderne Unternehmensführung
Es wird ans Eingemachte gehen während dieses Vortrags – das ist beiden Rednern im Voraus klar. Fabian Scholz, der das Unternehmen komma,tec redaction, eine Firma für Digital Signage Produkte, 2005 gegründet hat, ist es gewohnt, vor Publikum zu sprechen. Es ist sein täglich Brot, Menschen für sich einzunehmen. Heute aber wird er keine digitalen schwarzen Bretter oder elektronischen Türschilder präsentieren. Stattdessen wird er dem Publikum gemeinsam mit dem Coach Dirk Schulte so persönliche Einblicke geben wie sonst nur selten. „Das ist für mich kein gewohntes Terrain“, gibt Scholz noch wenige Augenblicke vor Veranstaltungsbeginn ganz offen zu. „Hier werde ich ja schon einen Seelenstriptease hinlegen müssen. Ich bin ganz ehrlich – die Vorstellung fühlt sich im Moment noch ein wenig komisch an.“
Inmitten uralter Maschinen, die einst zum Rösten und Mahlen von Kaffeebohnen im Einsatz waren, sind Tischreihen eingedeckt. Dekorierte Frühstücksplatten stehen bereit. In knapp 20 Minuten soll hier im Genuss Speicher der Hamburger Speicherstadt das BusinessBreakfast von Hamburg@work starten. Die Gastredner heute hätten die Verantwortlichen Uwe Jens Neumann und Katrin Engelbrecht nicht besser auswählen können. Zum Thema „Umdenken 4.0 – Durch Coaching zu einer neuen Form der Unternehmensführung“ haben Fabian Scholz, Geschäftsführer der Hamburger komma,tec redaction und der Coach Dirk Schulte, Inhaber des Elementar-Instituts, viel zu berichten. Auf die ein oder andere der gesammelten Erfahrungen hätten sie dabei auch gerne verzichtet.
Das Thema zieht. Der Genuss Speicher ist voller Menschen, die genau wissen wollen, ob und wie es gelingen kann, mit Hilfe eines Coaches, zu einer zeitgemäßen Unternehmensführung zu finden.
Es ist ganz still im Raum, als Fabian Scholz und Dirk Schulte die Bühne betreten. Hätte Scholz nicht im Voraus verlauten lassen, dass ihm in Anbetracht der bevorstehenden persönlichen Einblicke etwas mulmig zumute sei, würde man diese Befürchtungen nicht bei ihm vermuten. Von Nervosität ist weder bei ihm noch beim Coach Dirk Schulte etwas zu spüren. Souverän spielen sich beide während des Vortrags die Bälle zu, obwohl sie zum ersten Mal gemeinsam auf einer Bühne stehen.
Ohne Scheu legt Fabian Scholz offen, wie er sich durch teilweise herbe Enttäuschungen mit Angestellten irgendwann gezwungen sah, andere Wege einzuschlagen, alte Denkmuster über den Haufen zu werfen, um Raum für Neues zu schaffen. Auch wie sehr ihm der Coach Dirk Schulte dabei zur Seite gestanden und ihm neue Blickwinkel eröffnet hat, wird sehr schnell klar. „Ursprünglich habe ich der Illusion nachgehangen, dass mein Team und ich einfach gemeinsam mit einem Coach ein Wochenende in einem Wellnesshotel an der Ostsee verbringen, und danach ist alles gut“, offenbart Scholz dem Publikum. Dass es in der Realität nicht ganz so leicht funktioniert, das Arbeitsklima im Unternehmen und die Kommunikationskultur untereinander nachhaltig zu verbessern, führte ihm sein Coach Dirk Schulte in intensiven Gesprächen vor Augen. Auch dass es Zeit braucht, bis sich Strukturen innerhalb eines Teams ändern, musste der Unternehmer erst lernen. „Geduld zählt nicht zu meinen größten Stärken“, gibt Scholz während des Vortrags lachend zu. Knapp zwei Jahre habe es gedauert – und die Prozesse seien auch heute noch nicht abgeschlossen. „Schließlich sind es Menschen, die in so einem Team zusammenkommen, und die sind nie fertig, ich selbst bin es ja auch nicht – und damit sind auch die Beziehungen untereinander in stetiger Bewegung.“
Wie sehr Fabian Scholz und Dirk Schulte mit ihrer Themenwahl den Nerv der Zuschauer getroffen haben, wird schon bald deutlich. Unzählige Fragen und Rückmeldungen aus dem Publikum prasseln auf die Redner ein. Firmenchefs, die das gleiche erlebt haben wie Scholz, melden sich zu Wort. Teamleiter, die alles noch vor sich haben, wollen sich Inspiration für ihr Vorhaben holen.
Auch nach Ende des Vortrags und der Diskussionsrunde sehen sich die Redner von Interessierten umringt. Noch eine gute Stunde nehmen sich die beiden Zeit, um Fragen zu beantworten. Doch das stellt kein Problem dar. „Ich habe ja nicht nur in Bezug auf Unternehmensführung dazugelernt“, sagt Fabian Scholz zwischendurch lächelnd. „Ich hab mich auch in puncto Geduld weiterentwickelt.“